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Freitag, 16. April 2010
Hintergrundpapiere aus Servietten mit Textilversteifer
Besonders die riesige Auswahl an Motiven und Mustern macht dies sehr reizvoll für die Kartengestaltung. Ihr werdet auf meinem Blog häufig Karten mit Hintergrundpapieren in dieser Technik sehen, welche ihr unter der Rubrik „Textilversteifer“ findet.
Das Besondere an den mit Textilversteifer gehärteten Servietten ist der pergamentartige Effekt der durch diese Technik erzielt wird, welcher mit normalem Serviettenlack nicht erreicht werden kann.
Tipp:
Eine weitere Anleitung, wie ihr aus einer halben Serviette und Textilversteifer eine Karte herstellen könnt, findet ihr hier!
Oft bleiben in einer Packung ein paar einzelne Servietten übrig, für welche man kaum noch bei der Tischdekoration Verwendung hat, die aber bestens als Hintergrundpapier verwendet werden können.
Der für diese Technik benötigte Textilversteifer wird mehrfach mit Wasser verdünnt und ist dadurch sehr ergiebig und auch günstig.
Da die Serviette nach dem Härten etwas durchsichtig ist, muss sie bei der Verwendung auf dunklen Untergründen vorher auf hellem Tonpapier (alternativ: weiße Karteikarte) mit Klebestift fixiert werden.
Benötigtes Material:
Textilversteifer (sehr zu empfehlen: Deko-Fix, Firma CreaDirect)
Servietten
Lineal, Schere oder Skalpell (oder kleinen Hebelschneider)
Klebestift (alternativ: doppelseitiges Klebeband)
Flachpinsel, ca. Gr. 16 (alternativ: Zerstäuber, oder kleines Schwämmchen)
Prospekthüllen (aufschneiden, damit man eine Fläche von A3 erhält)
Backpapier
Bügeleisen
helles Tonpapier oder weiße Karteikarte
Arbeitsweise:
1. Hintergrundpapier aus Motivservietten
Für die Herstellung von Hintergrundpapieren schneidet man den geprägten Rand der Serviette ab.
Das Deko-Fix verwende ich hierfür meist in einer Verdünnung von 1 Teil Deko-Fix zu 5 Teilen Wasser.
Die zugeschnittene Serviette auf die Prospekthülle legen (bei Motivservietten Vorderseite nach oben, bei einfarbigen Servietten ist es egal…) und nun mit einem Flachpinsel langsam Stück für Stück großzügig mit Deko-Fix tränken und dabei vorsichtig glattziehen. Die Serviette muss unbedingt durchgehend getränkt sein.
Alternativ kann man die Serviette mit einem Zerstäuber nass machen, oder auch mit einem kleinen in Deko-Fix getränkten Schwämmchen arbeiten.
Dies war mein Grundmaterial:
So sieht die Serviette nach dem Auftragen des Deko-Fix aus:
Man braucht ein wenig Übung, um das Gespür dafür zu bekommen, wie man die Serviette glattzieht, ohne dass sie reißt, was man aber bald lernt.
Qualitativ hochwertige Servietten sind meist besser zu verarbeiten.
Beim Trocknen zieht sich die gehärtete Serviette etwas zusammen und rollt sich auf.
Nach dem Trocknen wird sie zuerst vorsichtig mit der Hand glattgestrichen, anschließend zwischen Backpapier mit einem Bügeleisen auf Stufe „Baumwolle“ glattgebügelt (ca. 1 Minute). Dabei wird sie ganz weich. Die Serviette wird nach dem Bügeln wieder hart, glatt, pergamentartig und ist ein wenig durchsichtig.
Die versteifte Serviette wird dann an den Rändern zurechtgeschnitten.
Ich nehme hierfür immer meinen kleinen Hebelschneider, alternativ verwendet man ein Lineal und eine Schere oder ein Skalpell.
Beispiel 1
Beispiel 2
Beispiel 3
2. Strukturiertes Hintergrundpapier aus einfarbigen Servietten
Zusätzlich benötigtes Material:
Spitzer-Reste
Tee (es ist jeder Tee geeignet, große Fruchtstücke müssen aber entfernt werden)
getrocknete Gewürze (z.B. Lorbeer)
getrocknete Blütenblätter (z.B. aus einem Duft-Potpourrie)
Spitze (z.B. von Stoffbordüren oder Gardinenresten)
Verbandmull (alternativ: Tüll, Orangennetz)
Schnüre
Bei der einfachsten Variante, Strukturpapier herzustellen, wird die Serviette nicht glattgestrichen, sondern beim Tränken mit Deko-Fix bewusst in Falten gezogen (entweder mit dem Pinsel oder mit den Fingern), so erhält man einen Crinkle-Look.
Hier habe ich zwei Servietten in Orange und Hellgrün verwendet.
Einmal im nassen Zustand:
Dann im trockenen Zustand:
Man kann aber auch viele verschiedene Materialien einstreuen.
Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt…
Damit die Serviette beim Tränken mit dem Textilversteifer durch die Streumaterialien nicht durchbohrt oder zerrissen wird, nehme ich zwei Schichten als Untergrund, lege das entsprechende Streumaterial darauf und lege nochmal zwei Schichten Serviette darüber.
Hier habe ich Roibush-Tee aufgestreut.
Einmal im nassen Zustand:
Dann im trockenen Zustand:
Bei diesem Beispiel wurden Spitzer-Reste aufgestreut.
Einmal im nassen Zustand:
Dann im trockenen Zustand:
Bei dieser herbstlich gestalteten Photo-CD habe ich zum Beispiel eine Motivserviette als Hintergrundpapier verwendet und zusätzlich noch eine dunkelgrüne Serviette, die mit Roibush-Tee bestreut wurde als weiteres, kleineres Hintergrundpapier verwendet.
Wichtig:
Bei Verwendung von Tees und anderen Naturmaterialien kann es sein, dass diese beim Tränken mit Textilversteifer abfärben.
Um ein Verschmutzen des gesamten Textilversteifers zu verhindern (z.B. beim erneuten Eintauchen des Pinsels), fülle ich einfach ein paar Teelöffel des Textilversteifers in ein extra Schälchen. Sollte dieses dann verfärbt sein, kann man den Rest wegschütten, ohne viel Textilversteifer verschwendet zu haben!
Der Effekt ist jedesmal anders.
Verwendet man helle Servietten, kommt die Farbe des Streumaterials besser durch und man sieht auch die eventuell eintretenden Ausfärbungen, bei dunkleren Servietten sieht man eher nur die Struktur.
3. Verwendung von einzelnen Motivteilen
Selbstverständlich können die Servietten nicht nur im Hintergrund, sondern auch im Vordergrund verwendet werden!
Man sucht sich einfach den entsprechenden Teil des Motivs aus, härtet die Serviette mit Textilversteifer, klebt sie auf eine Karteikarte, schneidet sie zurecht und hat schon ein tolles Motiv für die weitere Kartengestaltung zur Hand.
Beispiel 1
Beispiel 2
Beispiel 3
Beispiel 4
Beispiel 5
Beispiel 6
Beispiel 7
13 Kommentare:
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Klasse Arbeit hast du dir da gemacht... Das ist echt genial und beim letzten mit den Buntstiftresten sieht die verschmierte Farbe einfach toll aus...
AntwortenLöschenLG
Iris
Hallo Silvia das ist ja super cool, sieht ja super klasse aus ...gruß Urs
AntwortenLöschenHallo Silvia, die Idee ist ja genial! Vielen Dank für die tolle Erklärung! Werd ich bestimmt ausprobieren. Nur noch eine kleine Frage, nimmst Du die Serviette ganz oder nur die obere Schicht wie sonst bei ST?
AntwortenLöschenSehr anschaulicher Workshop. Werds mir auf jedenfall merken und bei Gelegenheit ausprobieren. Vielen Danke für die Mühe
AntwortenLöschenLg
Sandra
Liebe Anonym!
AntwortenLöschenIch nehme die Serviette im Ganzen mit allen drei Schichten! :-)
glg Basslady
Tolle Idee, danke für die Anleitung!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
GABI
Das ist klasse, werde ich mir merken und sicher auch ausprobieren. Die Spitzerreste sind so genial. Super super!
AntwortenLöschenLG Kristina
Mensch Silvi, da hast du dir ja wieder eine Arbeit gemacht! Ganz lieben Dank für diese tolle neue Anleitung und die coolen Ideen :o) Wenn ich gewusst hätte, dass man die Spitzerreste auch zum Basteln verwenden kann... Hab zu Ostern bei uns in der terra mineralia ca. 200 Stifte für die Kiddies gespitzt mit folgendem Ergebnis: Faustgroße Spitzreste und eine Blase am Finger x)
AntwortenLöschenIch warte schon gespannt auf dein Päckchen mit dem Textilversteifer und freu mich aufs Ausprobieren :)
LG, Kathrin
Wow, super toller Workshop. Da kann man ja richtig sparen und sieht noch top aus. Danke, dass werde ich mir gleich in meinen Anleitungen speichern und nacharbeiten.
AntwortenLöschenDanke und Lg Antje
KLasse!
AntwortenLöschenDas werde ich wohl auch mal ausprobieren.
Jetzt muss ich doch auch mal was dazu schreiben *gg
AntwortenLöschenDANKE... die Ideen mit der Servierte habe ich schon ausprobiert, allerdings heute erst gelesen das du alle 3 Schichten nimst, warum mache ich mir eigentlich immer soviel Mühe mit auseinander friemeln ???
*dummeNussbin
LG hellerlittle
Also ich hab ja schon viel recyceled, aber Spitzerreste....geniale Idee! Muß ich ausprobieren.
AntwortenLöschenÜbrigens kannst Du Servietten auch wunderbar direkt auf Etiketten aufkleben und dann ausschneiden, für Karten verwenden oder sogar 3D-Karten machen - wenn man`s mag. Das ist etwas schneller, aber nicht ganz so einfach für Hintergründe, denn da brauch man schon ganze Kleberollen, statt Etiketten.
LG
fliki
liebe fliki!
AntwortenLöschenvielen lieben dank! *knuddel*
diese etiketten-technik hab ich auch schon oft verwendet und mag sie sehr gerne, vor allem wenn es schnell gehen muss...
allerdings bekommst du nur mit dieser textil-versteifer-technik den pergament-artigen effekt hin...und nur mit dieser technik kannst du eben auch z.b. die spitzerreste mit verwenden...
glg silvi